Wenn Standpunkte oder Ansichten kollidieren, sprechen wir von einem Konflikt.
Solche Differenzen sind Teil unseres gesellschaftlichen Lebens. Manchmal gelingt es uns, diese zufriedenstellend zu lösen, manchmal nicht.
Dabei sind Konflikte nicht per se negativ.
Sie sind Grundlage für die Veränderung einer aktuellen Situation: etwa wenn ein Ist-Zustand in Frage gestellt wird oder zwischenmenschliche Beziehungen unter den bestehenden Umständen nicht (mehr) funktionieren.
Entsprechend wichtig ist nicht nur das Entstehen, sondern auch das Austragen von Auseinandersetzungen.
Nur so entstehen Verbesserungen.
Grade im Arbeitsumfeld hängt Erfolg oft davon ab, wie gut ein Team Konflikte bewältigen kann.
In einer Team Situation sind Differenzen unvermeidbar - im zwischenmenschlichen Miteinander aber auch beim gemeinsamen Treffen von Entscheidungen, beispielsweise bei der Arbeit an einem Projekt.
Grade deshalb ist eine gesunde Konfliktkultur, von der Unternehmen und Mitarbeiter gleichermassen profitieren, wichtig.
Die Voraussetzung muss sein, dass das erklärte Ziel ein Zustand des Einvernehmens ist.
Rahmenbedingungen einer Auseinandersetzung
Zum Aufgabenfeld einer Führungsposition gehört auch, den Bedarf nach Auseinandersetzungen im Team zu erkennen, wertzuschätzen und zu leiten.
Eigentlich sind wir so sozialisiert, dass wir rational wissen, wie wir zwischenmenschliche Konflikte entweder befrieden oder ausufern lassen können.
Allerdings werden unsere sozialen Kompetenzen manchmal getrübt: von unseren Emotionen, aufgrund vergangener Erfahrungen oder durch ein beharrliches Ego.
Das Abstecken von Rahmenbedingungen gibt der Dynamik eines Konflikts System und hilft zu verhindern, dass Auseinandersetzungen eskalieren.
Ein klarer Start- und Endpunkt hilft, Auseinandersetzungen bewusst Raum zu geben und verhindert, dass Konflikte den Arbeitsalltag negativ beeinflussen. Das kann beispielsweise ein festgelegtes Meeting zum Zweck sein.
In einem unternehmerischen Szenario hat nicht jede Meinung das gleiche Gewicht. Hier haben faktisch belegbare Standpunkte und Erfahrungswerte oder Expertenwissen die grösste Relevanz.
Abstimmung, gemeinschaftliche Kompromiss- beziehungsweise Konsensbildung oder das letzte Wort durch den Teamleiter - wie eine Lösung gefunden wird, kann variieren, sollte aber im Vorhinein klar definiert werden.
Konfliktkultur schaffen und Eskalation vermeiden
So bedeutend wie Konflikte selber sind, so wichtig ist auch, dass diese nicht konstant aus dem Ruder laufen.
Vor allem, wenn Menschen dauerhaft erfolgreich zusammen arbeiten sollen, kann das Schwelen eingefahrener und ungelöster Differenzen zum akuten Problem werden.
Umso wichtiger, einige Grundsätze festzulegen.
In Vertrauensbildung zu investieren lohnt sich: gegenseitiges Vertrauen schafft eine stabile Grundlage, welche die interne Krisenbewältigung vereinfacht.
Ist das Problem ein konkretes oder handelt es sich um eine generelle Problematik? Hier zu differenzieren ist wichtig: es kann zwar einfacher sein, einen spezifischen Fall zu lösen, manchmal schafft aber erst das Betrachten der Gesamtsituation den nötigen Kontext.
Grade wenn es zu Konflikten im Team kommt, hilft das Fokussieren auf das Gemeinsame. Das kann der Wunsch nach einem entspannten Verhältnis zwischen Kollegen oder das Erreichen eines gemeinsamen Erfolges sein.
Oft sind Menschen dazu geneigt, auch fachliche Auseinandersetzungen persönlich zu nehmen. Diese Eigenheit zu hinterfragen und stattdessen Professionalität zu demonstrieren ist Übungssache. Denn: Kompromisse einzugehen, bedeutet nicht, dass die eigene Kompetenz untergraben wird.
Krisenbewältigung ist, mit der richtigen Vorarbeit und einem gemeinsamen Verständnis, nicht nur unproblematisch, sondern sogar fruchtbar.
So kann das Abgleichen verschiedener Ansichten kreative Prozesse anstossen oder die Empathie füreinander stärken.
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